1904
1904 fanden sich in Steinheim einige junge Leute zusammen, um einen Musikverein zu gründen. Durch einen Vertrag und Anerkennung der Statuten waren erste Mitglieder:
Friedrich Schmauder, Johannes Tränkle, August Tränkle, Wilhelm Kümmel, Karl Tränkle, August Strauß, Georg Schmid, August Schüssler und Karl Schmauder.
Dirigent war Hauptlehrer Frey, zum Vorsitzenden wurde Friedrich Klotzbücher gewählt.
Trotz der erheblichen finanziellen Belastung und den Mühen des Neuanfangs wird durch die Beharrlichkeit dieser Mitglieder die Grundlage für eine jahrzehntelange erfolgreiche Vereinsarbeit geschaffen. In diesen Jahren spielen die Musiker hauptsächlich Tanzmusik bei Hochzeiten in Steinheim und Umgebung, um so die Vereinskasse etwas aufzubessern.
1912
1912 werden bereits 19 aktive Musiker verzeichnet, als der Musikverein erstmals ein Musikfest besucht. Nach der schwersten Zeit des Aufbaus übernimmt Karl Schmauder als Dirigent die Leitung des Vereins. Während der Zeit des ersten Weltkrieges ruht das Vereinsleben, doch unmittelbar nach Kriegsende wird mit kleiner Besetzung wieder Musik gemacht. In den folgenden Jahren ist vor allem Karl Schmauder der Mann, der als einsatzfreudiger und zielstrebiger Dirigent die Kapelle zu beachtenswerten Leistungen bringt.
1929
1929 kann der Verein sein erstes Jubiläum feiern; der Musikverein Steinheim besteht seit 25 Jahren. Gemeinsam mit den anderen Steinheimer Vereinen und unter Mitwirkung der Stadtkapelle Heidenheim wird ein Festbankett im Kreuz-Saal veranstaltet, um einen würdigen Rahmen für dieses Jubiläum zu schaffen.
1943
Mit Beginn der Kriegsjahre übernimmt Georg Weireter jun. die Führung des Vereins. Aus verständlichen Gründen wird die Vereinsarbeit mehr und mehr eingeschränkt und kommt letztendlich ganz zum Erliegen.
1946
Nach Ende des Krieges finden sich im März auf Initiative von einigen Musikern, die noch verbliebenen Mitglieder wieder zum Musikverein zusammen.
Am Heiligen Abend wird der schöne Brauch des Choralspielens wieder aufgenommen und am Weihnachtstag wird den Steinheimern mit einem Familienabend und einem bunten Programm eine kleine Freude bereitet.
1947
Im Januar dieses Jahres konnten erfreulicherweise bereits wieder 25 aktive Mitglieder verzeichnet werden.
1949
1949 wird Karl Schmauder mit herzlichen Worten des Dankes vom Vorsitzenden Paul Geiger sen. aus den Reihen des Vereins als Dirigent verabschiedet. Karl Schmauder war 45 Jahre aktiver Musiker, davon stand er 42 Jahre vor der Kapelle am Dirigentenpult. Neuen Auftrieb bekommt die Vereinsarbeit mit dem neuen Dirigenten Rudolf Geiger. Bei den zahlreichen Musikfesten nehmen die Steinheimer Musiker mit großen Erfolgen an Wertungsspielen teil, sind aber auch beliebter Unterhalter bei vielen geselligen Veranstaltungen im Ort und auch bei auswärtigen Auftritten.
1954
1954 kann der Musikverein Steinheim mit Befriedigung auf 50 Jahre Vereinsarbeit zurückblicken. Gemeinsam mit dem Turnverein Steinheim wird das Jubiläum der Bedeutung gemäß als „Steinheimer Fest- und Heimatwoche“ im großen Rahmen gefeiert. Festbankett, Bunter Abend, Festzug und als Abschluss ein Feuerwerk sind die Höhepunkte dieses wohl einmaligen Festes in der damaligen Gemeindegeschichte.
1958
1958 gibt Dirigent Rudolf Geiger sein Amt ab. Seine erfolgreich begonnene Arbeit wird nahtlos von seinem Bruder Paul Geiger jun. weitergeführt. Der enorme Zuwachs an aktiven Mitgliedern und die gebesserten finanziellen Verhältnisse machen 1958 zum ersten Mal in der Geschichte des Musikvereins die Anschaffung einer Uniform möglich.
1964
entschließt sich die Führung des Vereins eine Jugendkapelle zu gründen, um den Forderungen nach ausreichend jungen Nachwuchsmusikern nachzukommen. Albert Geiger kann als Leiter für die Ausbildung der jugendlichen gewonnen werden, mit seinem musikalischen Können erlebt die Jugendkapelle eine enorme Aufwärtsentwicklung.
1972
Im September gibt Paul Geiger nach 14-jähriger fruchtbarer Arbeit den Taktstock in jüngere Hände ab. Mit Albert Geiger kann ein Nachfolger gewonnen werden, der entsprechend seiner musikalischen Ausbildung neue Wege für die Pflege der Volksmusik sucht.
1974
Im Rahmen der Festveranstaltungen zum 70-jährigen Jubiläum wird unter dem Thema „Alte und neue Bläsermusik“ zu einem Konzert in die Albuchhalle eingeladen. Der große Anklang, den dieses Konzert gefunden hat, gibt Anlass zu einer Wiederholung. Nach zwei Jahren lädt der Musikverein zum zweiten Mal zu einem Konzert ein.
1979
In diesem Jahr feiert der Musikverein Steinheim zusammen mit dem Turnverein Steinheim sein 75. Jubiläum. Ein reiches Festprogramm unterhält die Steinheimer Bevölkerung vom 6. Juli bis zum 15. Juli 1979. Ein großer Festzug beendet die Festwoche in Steinheim und findet fröhlichen Ausklang mit Musik. Nach 75-jähriger Vereinstradition ist die Kapelle mit 30 aktiven Musikern gut besetzt und weist durch die
befähigte musikalische Leitung des Dirigenten Albert Geiger einen zufrieden stellenden Leistungsstand auf.
Nach diesem Jubiläum gibt jedoch Albert Geiger seinen Taktstock ab und der neue Dirigent Karl-Heinz Kriening tritt an das Dirigentenpult des Musikvereins. Er versteht es die Kapelle im Bereich der Unterhaltungsmusik zu führen und weckt so neue Kräfte in den Reihen der Musiker. Die neue Stilrichtung, die sich im Bereich der volkstümlichen Blasmusik ansiedelt, findet beim Publikum sehr guten Anklang.
In den nachfolgenden Jahren führt der Musikverein auch ein Gesangsduo ein und beschließt die Anschaffung seiner ersten Beschallungsanlage. Die Kapelle vergrößert sich zunehmend und wächst auf eine Stärke von über 40 aktiven Musikern. Des Weiteren folgen Wertungsspiele, in denen der Musikverein Steinheim stets gute Ergebnisse erzielt. Einmal sogar den 1. Rang in der Oberstufe mit Belobigung.
1984
In Steinheim gastiert das neu gegründete Landesblasorchester des Blasmusikverbands Baden-Württemberg, welches ein Aushängeschild für gute Orchesterarbeit und das stets wachsende Interesse in Sachen Blasmusik und Vereinsarbeit ist.
1988
Im Herbst übernahm der versierte Blasmusikfachmann Manfred Hanert die musikalische Leitung des Vereins und eröffnete dem Orchester neue Horizonte im Bereich der Blasmusik. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Verständnis für Musik konnte er die Musiker des Musikvereins Steinheim neu begeistern.
1989
Bald folgte die Einführung der noch bis heute populären Kirchenkonzerte. Manfred Hanert sorgte für die Gründung einer vereinseigenen Bläserschule, welche einen qualifizierten Nachwuchs des Vereins nachhaltig sichern sollte. Durch starken Zulauf wurde in kürzester Zeit ein Jugendorchester gegründet, indem die jungen Musiker unter der Leitung von Manfred Hanert auf das große Blasorchester des Vereins vorbereitet wurden. Auf diese Weise und derartige Innovationen im Verein kann das große Blasorchester heute über 50 aktive Musiker verzeichnen und erlebte in den letzten Jahren eine starke Verjüngung.
1994
feierte der Musikverein Steinheim sein 90-jähriges Jubiläum und das Highlight im Jubiläumsjahr sollte das Jubiläumskonzert sein, indem das große Blasorchester mit geballter Ladung zeigte, was es heißt, symphonische Blasmusik zu machen. Des Weiteren wurde am Landesmusikfest in Wangen teilgenommen. Im Wertungsspiel der Oberstufe erreichte das Orchester den 1. Rang.
1995/96
In den Folgejahren wurde weiter die Vertiefung der Jugendarbeit verfolgt und so entstanden unter anderem verschiedene Freizeitveranstaltungen, die ständig für mehr Zulauf führten. Auch die vom Blasmusikverband angebotenen „D- und C-Lehrgänge“ konnten jährlich absolviert werden um den Nachwuchs des Musikvereins immer weiter zu fördern.
Das in der Zwischenzeit weit entwickelte Jugendorchester begibt sich regelmäßig zu Wertungsspielen bzw. zum Jugendkritikspiel und erreicht im Gesamtorchester sowie beim Spiel in kleinen Gruppen immer gute bis sehr gute Bewertungen.
1997
begab sich die Jugend des Musikverein Steinheim zum ersten Mal nach Kösingen bei Neresheim und veranstaltete dort ein mehrtägiges Zeltlager. Hier standen Spaß und Spiel im Vordergrund sowie Disziplin bei den nächtlichen Wachen um den Zeltplatz vor Überfällen zu schützen. Nicht selten kam es vor, dass ältere Mitglieder des Vereins bei Nacht und Mondschein vorbeischauten und sich ihre Bratwurst am Lagerfeuer durch einen erfolgreichen Überfall verdienen mussten. Das Zeltlager fand bei der Jugend solch einen Anklang, dass im Jahr 2000 und 2003 weitere Zeltlager folgen sollten.
1998
In diesem Jahr hatte der Musikverein Steinheim die Ehre, die Landeshauptversammlung des Blasmusikverbands Baden-Württemberg auszurichten. Der Verein konnte hier sein Können zum Besten geben, musikalisch sowie bei der Bewirtung der Gäste. Herausragend bei dieser Veranstaltung war die Wahl des neuen Präsidenten des Blasmusikverbands. Verabschiedet wurde Präsident Weiser und als neuer Präsident wurde Herr Staatssekretär Köberle gewählt.
2001
nahm der Musikverein Steinheim am Bundesmusikfest in Friedrichshafen teil und spielte zum ersten Mal in der Laufbahn des Musikvereins in der Höchststufe. Mit der Originalkomposition für Blasorchester „Die große Seefahrt 1492“ erreichte das Orchester die Note „Gut“. Dieses hervorragende Ergebnis zeigte dem Orchester und vor allem dem musikalischen Leiter Manfred Hanert, dass sich die Arbeit der letzten Jahre und vor allem die anstrengende Vorbereitung auf dieses Wertungsspiel durchaus gelohnt haben.
In der Vorstandschaft finden die ersten Gespräche für das 100-jährige Jubiläum statt.
2002
wurden in einem mehrtägigen Workshop im Tagungshaus Josefstal der Comboni–Missionare die grundlegende zukünftige Arbeit und Ausrichtung des Vereins diskutiert und überdacht. Die Festvorbereitungen zum 100-jährigen Jubiläum werden konkretisiert und generell festgelegt.
2004
Mit der Aufnahme seines ersten Tonträgers „fortissimo“ beginnt der Musikverein sein 100. Jubiläumsjahr. Mit dem Jubiläumsfrühjahrskonzert und der Vorstellung der CD gelingt dem Musikverein ein großartiger Abend. Vororchester, Jugendorchester, Schlagzeugensemble sowie das große Blasorchester zeigen sich von ihrer besten Seite. Unter Anderem werden einige Konzertstücke aus der langen Tradition dargeboten und wurden vom Publikum begeistert gefeiert.
Der gemeinsame Festakt mit dem Turnverein Steinheim zum 100-jährigen Jubiläum am 14. Mai gelingt vorzüglich, dem Musikverein wird hierbei die PRO MUSICA-Plakette verliehen.
Der Blasmusikverband zeichnet den Musikverein mit der Ehrenmedaille aus.
Mit großer Zuversicht und Elan stellt sich der Musikverein den Herausforderungen der Zukunft!
2005
Beim Frühjahrskonzert 2005 genoss der langjährige Dirigent Manfred Hanert seinen letzten Auftritt mit dem Musikverein. Er wurde zum Ehrendirigenten ernannt.
Im Mai 2005 wurde nach mehreren Probedirigaten Norbert Hann zum neuen Dirigenten des Musikverein Steinheim ernannt. Seinen konzertanten Einstand feierte er mit der ersten Filmmusiknacht im November 2005.
2007
Beim Deutschen Musikfest vom 17. – 20. Mai 2007 in Würzburg trat das große Blasorchsester zum Wertungsspiel in der Kategorie 4 (Suite on Celtic Folksongs, Ukrainian Rhapsody) an.
Prädikat: „mit hervorragendem Erfolg“